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Erzählung aus einer anderen Inkarnation - Der Mörder

Verfasst: Sa 1. Mär 2014, 17:53
von apfelsine
Einen Teil der Geschichte habe ich schon in anderen Threads geschrieben.
Nun hat die Geschichte jedoch eine neue Wendung bekommen, deshalb hier eine vollständige Erzählung
mit allen relevanten Teilen. Die Geschichte handelt von realen Ereignissen die Namen sind fiktiv.

Viel Spaß und Erleuchtung beim Lesen.

Ich stand in einem kleinen Gitterbett im Schlafzimmer meiner Eltern. Es war noch nicht sehr spät. Ich war wiedermal nicht müde und vertrieb mir die Zeit mit dem Betrachten des in grünes gedämpftes Licht getauchten Schlafzimmers. Während ich so vor mich hin starrte, sah ich plötzlich leicht durchscheinende Menschen durch das Zimmer laufen, wie beim spazieren gehen. Sie schienen in ihrer eigenen Welt unterwegs zu sein und beachteten mich nicht. Sie liefen an mir vorbei durch die Wände... Weiter entfernt vor dem hellen Holzschrank bildete sich eine Wiese. Ein Mann mit strubbeligem Haar wie Albert Einstein mit Stock und Pfeife lief über die Wiese, ich betrachtete ihn und plötzlich bemerkte er mich. Er zeigte lachend mit seiner Pfeife auf mich. Ich rief aufgeregt nach meiner Mutter. Als Sie die Tür öffnete und ich meinen Blick abwendete, verschwanden die Leute. Ich sagte ihr, „Da laufen Leute durch das Zimmer!“. Meine Mutter legte mich ins Bett zurück und sagte ich hätte geträumt. Sie deckte mich zu und verließ das Zimmer.
Wieder lag ich da und nach einer Weile tauchten die Leute wieder auf. Ich versuchte bei dem ganzen Verkehr zu schlafen. Schließlich machten sie sonst keine Geräusche und schienen mich ja garnicht zu sehen. Ich schloss halb die Augen, als plötzlich einer der vorbeilaufenden, ein hagerer Mann mit Dreitagesbart, mit einem Messer in der Hand herabschoss als wollte er es in meinen Brustkorb rammen. Jetzt hellwach, stellte ich mich wieder im Bett auf und brüllte wie am Spieß wieder nach meiner Mutter. Die kam und ignorierte meine Hinweise das da ein Mann war der mich angreifen wollte. Sie legte mich wieder ins Bett und sagte, ich hätte einen Alptraum gehabt. Ich fragte sie, was ein Alptraum sei. Sie sagte „ein böser Traum“. Und verließ wieder das Zimmer.
Schwitzend lag ich im Bett und kniff die Augen zu. Um mich herum war wieder Jahrmarkt.
Ich versuchte die Augen geschlossen zu halten und erklärte Mantraartig „Ich will keine Alpträume mehr haben“, „Ich will keine Alpträume mehr haben“. Irgendwann antwortete eine Stimme und fragte: „Willst du das wirklich?“. Ich antwortete „Ja bitte, ich will keine Alpträume mehr haben.“
„Gut, so soll es sein.“ Antwortete die Stimme. Die Menschen verschwanden und ich schlief endlich ein.

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Einige Tage später
Meine Mutter besuchte ihre Freundin Maditha. Sie hatte einen Sohn in meinem Alter. Immer wenn sie sich trafen, spielten wir zusammen. Ich erzählte Nils von den Leuten im Schlafzimmer und das meine Mutter garnicht recht auf die reagiert hatte. Da sagte Nils zu mir: „Ja echt! Bei mir laufen nachts auch immer so komische Leute rum. Das scheint meine Eltern garnicht zu stören!“

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Ich wachte auf im Bett meiner Eltern. Ich schielte über die Schulter meiner Mutter. Die grünen Ziffern des Weckers zeigten 3.00 Uhr nachts und ich war wieder hellwach. Der Wecker erleuchtete das Schlafzimmer in einem hellen grün und machte es einfach den großen hellen Kleiderschrank zu betrachten. Während ich da so lag, fiel mir meine Tante ein. Sie hatte mich gefragt ob ich schon einmal versucht hätte nichts zu denken. Ich hatte sowieso nichts vor, also fixierte ich den Schrank und versuchte jeden aufkommenden Gedanken durch die Konzentration auf den Schrank zu unterdrücken. Nach einer Weile hatte ich das Gefühl zu schweben. In dem Schwebezustand fixierte ich weiter den Schrank und registrierte die Maserung des Holzes. Ich fokussierte die Maserung und hatte das Gefühl mich dadurch auf den Schrank zu zu bewegen. Ich bewegte mich weiter darauf zu und plötzlich wurde der Schrank durch eine helle weiße Welt ersetzt. Wabernde Wolken schienen sich endlos um mich herum zu bewegen, mit seltsamen hellgrauen Blasen. Ich experimentierte, bewegte ich wieder ein Stück zurück, und sah den Schrank. Bewegte mich vor und befand mich wieder in den weißen Nebelschwaden. Da kam ein Mann vorbei und fragte mich ob ich da drüben gewesen sei. Ob ich alleine sei und wie ich heiße. Ich sagte ihm meinen Namen und sei alleine. Da sagte er er würde mich beschützen und immer bei mir sein. Ich sagte ok. „Du kannst überall hingehen. Da drüben ist es viel interessanter als hier. Komm folge mir!“ Er ging in einer rasenden Geschwindigkeit. Ich versuchte ihm zu folgen und verlor ihn im Nebel.
Ich hörte ihn rufen. Aber ich fand ihn nicht mehr. Irgendwann ging ich aus dem Nebel. Viele Nächte wurde ich nachts wach, und begab mich in den Nebel. Es fiel mir immer leichter. Aber immer wenn ich dort ankam, war die Stimme wieder da, die mich rief. Irgendwann bat ich meine Mutter den Mann fort zu schicken. Ich sagte da sei nachts immer ein Mann der mich ärgert. Aber sie schaute mich nur verständnislos an und reagierte nicht auf das was ich sagte.

Jahre später stand ich vor einer wichtigen Entscheidung zwischen 2 Optionen. Aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Ich wollte meine aktuelle Lage nicht verändern, war doch eigentlich mein Leben in geregelten Bahnen. Auf der anderen Seite drängte mich etwas mit unbändiger Kraft alles einzureißen und neu anzufangen, - Brücken abzubrechen. Aber die Angst einen falschen Schritt zu tun, lähmte mich bis zur totalen Untätigkeit.
Eines Nachts träumte ich, wie ich in einem fremden Bett aus einem Traum erwachte. Kaum war ich erwacht, verschob sich der Fokus und ich erwachte aus diesem Traum und stand plötzlich vor einem Rat mit etwa 6 Personen. Sie sagten zu mir, ich müsse mich bald entscheiden, da sonst die anderen Inkarnationen zu extrem würden. Ich antwortete, aber wie SOLL ich mich entscheiden? Ich weiß nicht welches die richtige Entscheidung ist! Sie schauten nur und gaben mir keine Antwort. Ich hörte meine eigenen Gedanken die Antwort geben. „Das liegt bei dir. Genau darin liegt die Entscheidung die du treffen musst.“
Prima! Kein Zentimeter weiter dachte ich. Und was sollte das überhaupt bedeuten, die anderen Inkarnationen würden zu extrem?!?

Etwa 2 weitere Jahre vergingen. Irgendwann entschied ich mich zu bleiben wo ich war, in dem Bewusstsein und der Wertschätzung, das ich die Stabilität einfach brauchte. Ich entschied das dies meine „Entscheidung“ sein sollte. Ich hatte jedes Quentchen Geduld und Kraft verbraucht und musste für mich endlich Ruhe in die Angelegenheit bringen. Aber hin und wieder bohrte die bange Frage, ob ich damit nicht die eigentliche Frage für mich nie beantwortet hatte, sondern sozusagen nur umschifft hatte. Und vor allem, ob das ausreichen würde, um die anderen Inkarnationen nicht aus dem Ruder geraten zu lassen. Anders als damals nach dem Traum, ist mir mittlerweile durch die anderen Erlebnisse mit anderen Inkarnationen die Verantwortung sehr bewusst, was damit gemeint war und wie sich das auf die anderen Leben auswirkt. Die Psyche lässt sich nicht auf ein Leben beschränken. Sie besteht aus vielen Teilen und verlangt aus der Gesamtsicht heraus letztendlich immer nach einem Ausgleich von Ungleichgewichten. Ein Trauma das in einem Leben erlebt wird, schlägt sich durch die gesamte Seele über alle Leben durch. Dabei wählt die Gesamtheit der Seele über alle Zeit hinweg, wie wo welche Fragestellung durchkommt, um eine Chance zur Auflösung oder Erfahrung zu bekommen. Das faszinierende dabei ist, das die Antworten auf die ungeklärten Fragen, erst nach so vielen Jahren und teilweise Jahrzehnten kommen. Na ja. Aus zeitloser Sicht ist ja alles eins. Aus meiner kleinen Ich – Perspektive war jeder Zwischenschritt zum Verständnis absolut notwendig. Und aus der Verantwortung mir selbst gegenüber heraus, konnte ich besonders wegen diesem Traum, die eine unbeantwortete Frage nicht auf Dauer auf mir sitzen lassen.

Gestern bohrte ich nach. Marion half mir dabei, da ich sie darum gebeten hatte. Es ist einfacher wenn jemand die Fragen stellt. Vor allem wenn ich mir vorher selbst schon die Zähne daran ausgebissen habe.
Sie fragte mich, was die eigentliche Angst gewesen war, der ich mich nie gestellt hatte.
Ich hatte sofort ein Bild im Kopf in dem ich in der Luft hänge unter mir kein Boden. Ein intensives Gefühl der Bodenlosigkeit.
Sie fragte was sich hinter diesem Gefühl verbirgt. Woher das kommt.
Ich war ratlos. Wie so oft wenn ich versucht hatte diesem Gefühl auf den Grund zu gehen, hatte ich das Gefühl auf Granit zu beißen.
Sie sagte mir, ich müsse nicht durch den Stein schauen, es würde genügen hinter ihn zu schauen.
Ich stellte mir einen Stein vor und schaute dahinter.
Dort sah ich ein kleines Mädchen (mich) weinend an der Hand ihrer Mutter.
Sie fragte mich, warum sie weinte. Ich erinnerte mich an die Situation. Es war, als ich meine Mutter gebeten hatte den Mann zu verjagen.
Ich sagte, weil sie niemand versteht. Weil sie alleine ist.
Marion schlug mir vor, ich könnte ihr sagen und ihr geben was sie benötigt.
Ich stellte mich vor das Mädchen(mich) und sagte ihr sie brauche keine Angst vor dem Mann zu haben. In dem Moment war es, als würde ich mich durch die Zeit zu mir selbst sprechen. Ich fühlte nahezu parallel, wie sich in mir die Ereignisse veränderten. Wie meine Worte auf mich selbst als Kind und mich als Erwachsene verzögert ihre Wirkung taten, wie eine Veränderung durch die Zeit hindurch. Ich habe schon öfter diese Technik angewandt, dieses Mal war der Eindruck anders als jemals zuvor. Es war als wäre ich dort und sie hörte mich / Ich hörte wie mir jemand sagte ich brauche keine Angst zu haben.
Wir waren in einem zeitlosen Raum sie und ich. Ich fühlte wie die Trauer verschwand und das Mädchen erfreut war. Die Angst war weg. Aber gleichzeitig fühlte ich, wie in meiner Brust sich zu meiner Überraschung ein stechender Schmerz bildete.
Ich schaute auf meinen Astralkörper und sah eine große klaffende Fleischwunde in meinem Brustkorb. Ich sagte Marion das ich plötzlich Schmerzen in der Brust hätte, ohne zu sagen was ich sehe. Marion forderte mich auf, das Mädchen zu fragen was sie sehe. Das Mädchen antwortete, eine große Wunde in der Brust und legte seine kleine Hand darauf. Goldenes Licht floss hinein und so wie die Schmerzen zurück gingen, kamen Bilder von einem anderen Mädchen, auch dieses Mädchen war „Ich“. Aber in einer anderen Realität. Ich sah wie eine Axt auf mich zuflog und fühlte wie sie sich in einem Schlag in meinen Brustkorb bohrte. Ich hatte ein belämmertes Gefühl von Verletzung und Trauer. Die Axt wurde von einem hageren Mann mit Dreitagesbart geschwungen.
Es war der Mann aus dem Nebel und an dem Bett. Ich schluckte mehrmals, um die Gefühlen von Tränen und Trauer nicht die Oberhand gewinnen zu lassen.
Plötzlich sagte Marion, „von wegen hellsichtig“. Ich schaute sie verständnislos an und fragte, was sie meint. Aber sie sagte nur, sie weiß es nicht. "Es ist als ob er dich hatte testen wollen", meinte sie.
In diesem Moment verstand ich es nicht. Später erkannte ich, das er testen wollte, ob ich ihn erkenne. Aber ich sah eben nur das, was ich sehen musste. Es war ein Schutz.
Sie sagte mir, ich solle ihm seine Axt wieder geben. Das tat ich. Nun sagte sie, ich solle ihn fragen wer er ist.
Ich fragte ihn wer er sei und er antwortete; „Dein Mörder“.
Ein Schauer von Gänsehaut lief mir über den Rücken. Marion sagte ich könne ihm nun alles sagen was ich loswerden wollte. Was ich auch tat. Allerdings hatte ich nicht viel loszuwerden. Das war einfach unaussprechlich. Da blieb nicht viel zu sagen. Ich tröstete das andere Mädchen, das ja nunmal auch ich war. Ein ausserordentlich seltsames gespaltenes Gefühl und gleichzeitig unglaublich einflussnehmend auf mich als Person insgesamt. Es fühlte sich an wie ein Paradoxon.
Auch irgendetwas an dem Mann passte nicht ganz zusammen. Ich bekam gemischte Signale von ihm. Es war, als ob ein Teil von ihm mit mir auf der Astralebene Kontakt aufgenommen hatte, dem alles Leid tat und der nur helfen wollte, aber der Teil der antwortete war der Mörder.
Ich sagte Marion was er geantwortet hatte und das es war, als sei er 2 Personen. Sie meinte, das sei ja nun nichts ungewöhnliches für einen Mörder und ich solle ihn einfach stehen lassen, wo er war.
Wir fokussierten uns nun auf das Mädchen aus der anderen Realität, ich nahm sie mit zu meinem früheren Ich in die Nebelschwaden. Ich nahm das kleine verirrte Mädchen dort an die Hand und fokussierte eine grüne Wiese, die in dem Nebel nun sichtbar wurde, wie ein Fenster in eine andere Welt. Wir gingen dort hinein und standen nun gemeinsam auf der Wiese. Gleichzeitig fühlte ich, wie sich meine eigene Erfahrung zu verdoppeln schien, wie eine Erinnerung die lange vergessen war, in meiner Erinnerung auftauchte, schon einmal auf dieser Wiese gewesen zu sein.
Ich reichte dem kleinen Mädchen ein Gänseblümchen und fühlte, wie sich die ganze Situation entspannte und die Spannungen sich auflösten. Unter der Anleitung von Marion führten wir eine Art Vereinig durch, sodass aus 3 Personen ich letztendlich die beiden anderen mit mir als eine Person hervorging.
Nachdem ich ursprünglich das Gefühl hatte, immer alleine damit gewesen zu sein, war ich es rückblickend doch eigentlich nie gewesen....

Re: Erzählung aus einer anderen Inkarnation - Der Mörder

Verfasst: So 2. Mär 2014, 07:06
von gilla
Hallo apfelsine,

eine sehr intensive und befreiende Erfahrung. Herzlichen Glückwunsch.

Liebe Grüße
Gilla

Re: Erzählung aus einer anderen Inkarnation - Der Mörder

Verfasst: So 2. Mär 2014, 08:44
von apfelsine
Danke, ich hoffe das es dazu beitragen kann,
Das ein oder andere besser zu verstehen.

Lg
Apfelsine

Re: Erzählung aus einer anderen Inkarnation - Der Mörder

Verfasst: Mo 3. Mär 2014, 16:57
von gelia
ja, ich erkenne so einiges. so eine marion hätte ich auch gerne :D