Die Krankheit meiner Nächsten

Fragen und Austausch über Erfahrungen im Bereich medialer Wahrnehmung (auch Träume), Selbsterkenntniss, Bewusstseinserweiterung, OBE und Energiearbeit.
Serafina
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Re: Die Krankheit meiner Nächsten

Beitrag von Serafina » Mi 26. Sep 2012, 16:26

Also, mein Gegenüber schreit geradezu danach, dass ich nun endlich mal "Nein" sage.
Vorhin waren 2 Situationen, in denen ich im Dienst meines "Nächsten" unterwegs war / mal wieder einen Gefallen getan habe und meinen ganzen Tagesablauf danach ausgerichtet habe, den ich eigentlich ganz anders geplant hatte.
Und siehe da:
Zufällig stellte sich heraus, dass mein gegenüber die Aufgaben sehr gut hätte selbst erledigen können. Also bat ich zumindest um Hilfe bei der Erledigung SEINER Aufgaben.
Und er sagte: NEIN. Und schlenderte seines Wegs. Ich fasse es nicht. Ich freue mich schon auf's NEIN. Ich muss nur die Emotionen runterfahren. Ich sag einfach: Nein. Ich bin doch wohl nicht ganz gescheit, mich hier versklaven zu lassen.

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gilla
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Re: Die Krankheit meiner Nächsten

Beitrag von gilla » Do 27. Sep 2012, 04:27

Ja, ich denke, dass Du Dich in die Opfer-Rolle hast hinein manövrieren lassen, aber Du fängst an, das zu erkennen, und das ist der erste Schritt, um die Situation zu verändern.

Ich weiß nicht, ob Du mit dieser Person zusammenlebst. Falls nein, würde ich diese Person nun erst mal eine Weile nicht mehr besuchen, den Anrufbeantworter abschalten und wenn diese Person anruft (falls die Rufnummernerkennung eingeschaltet ist) das Gespräch nicht annehmen.

Noch besser wäre es, wenn Du dieser Person freundlich und souverän "Nein" sagen könntest und Dich auch auf keinen Disput einlässt. Falls sie mit dem Disputieren anfängt, sagst Du freundlich und bestimmt: "Das Thema ist für mich nicht diskutabel. Ich habe noch etwas zu erledigen und gehe jetzt." und das tust Du dann auch.

Liebe Grüße
Gilla


PS: Wenn Du freundlich und bestimmt "Nein" sagst, übernimmst Du eine andere Rolle, als wenn Du - Dich verzweifelt beklagend, rechtfertigend und verteidigend - versuchst, Deine Interessen zu vertreten. Du übernimmst nun die Erwachsenen-Rolle, während der Andere das nörgelnde Kleinkind ist, und diese Person wird möglicherweise total baff über diesen Rollentausch sein.

Serafina
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Re: Die Krankheit meiner Nächsten

Beitrag von Serafina » Fr 28. Sep 2012, 10:49

Ja, Gilla: der aktuelle und akute Fall ist mein Mann :D

Aber Du triffst den Nage auf den Kopf: wehklagend und verzweifelnd gebe ich nach. Ich probiere es nun auf Deine Art! Danke

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gilla
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Re: Die Krankheit meiner Nächsten

Beitrag von gilla » Fr 28. Sep 2012, 11:34

Na, der Knabe scheint ja eine etwas einseitige Vorstellung von Liebe zu haben.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Veränderung Deiner Rolle.

Liebe Grüße
Gilla

Serafina
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Re: Die Krankheit meiner Nächsten

Beitrag von Serafina » Fr 28. Sep 2012, 19:14

Ja, das kann man wohl sagen. Eine etwas unreife im Sinne von Kleinkind kommt mir immer mehr vor. :kopfkratz: :?

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Katrin
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Re: Die Krankheit meiner Nächsten

Beitrag von Katrin » Do 29. Nov 2012, 06:05

Hattest Du zwischenzeitlich Erfolg Serafina? ;)
Noch immer im Jonas Fan-Club. :-D

Challenge
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Re: Die Krankheit meiner Nächsten

Beitrag von Challenge » Do 29. Nov 2012, 07:05

Hallo liebe Serafina,

Du stehst in Deinem Leben wohl gerade etwas gegenüber, was ich als Wechselwirkung unterschiedlicher Verhaltensmuster/Glaubensmuster bezeichnen würde.
Neutral betrachtet erzeugt diese Wechselwirkung immer wieder die gleichen Emotionen, die aber mit der Zeit immer stärker werden. Ein Teufelskreis wird zu einer Spirale nach unten. Aus Deiner Sicht gibt es aber nur einen, der hier aktiv die Entscheidung treffen kann auszubrechen: Du selbst.
Nur Du selbst kannst für Dich eine Entscheidung treffen.
Nur wir selbst entscheiden, ob wir leiden wollen, wie wir leiden wollen und vorallem wie lange wir leiden wollen. Dies ist nicht etwas, was uns von außen auferlegt wird, sondern wir selbst können das aktiv verändern/beenden.
Wenn ich in meinem Leben zurückblicke, dann finde ich viele Begebenheiten, wo ich davon überzeugt war, dass mir dieses Leiden "auferlegt" wurde und daher habe ich oft versucht still, meist aber dann doch sehr laut zu leiden... Besser ist es dadurch aber nicht geworden!

Aber ich finde mich auch in Deinem Mann wieder, denn ich habe mich mal in einer ähnlichen Situation befunden:
Ich war ziemlich schwer erkrankt und es ist nicht besser geworden, weil ich mich auch nicht mehr darum gekümmert habe. Ich habe mich fallen gelassen und die Verantwortung für mich selbst nicht mehr übernommen. Meine damalige Partnerin hat dann einen Großteil dieser Verantwortung versucht zu übernehmen und hat mich "gepflegt" , was ich am Anfang dankbar angenommen hatte. Ich schreibe bewußt "am Anfang", denn nach einiger Zeit, war genau diese Hilfe für mich das selbstverständliche Minimum und meine Forderungen wurden immer größer. Ich habe mich immer mehr in meiner "Opferrolle" zurückgezogen und meine Partnerin somit zum "Täter" gemacht. Wenn ich also dann etwas wollte und meine Partnerin aber dies nicht für machen wollte, habe ich mich schlecht und ungerecht behandelt gefühlt. "Ich bin hier doch schließlich der Kranke! Ich leide hier! Sieht das denn keiner? USW..."
Es folgten Vorhaltungen von mir und durchaus bewußtes Erzeugen von Schuldgefühlen.
Selbst den Hintern zu bewegen, kam für mich nicht in Frage, schließlich war ich ja der Kranke/das Opfer, da hatte ich ja wohl schon genug zu leiden, oder???
In der Tat habe ich gelitten, sehr sogar und ich habe mich nahezu ausschließlich auf mein Leiden konzentriert und da war immer weniger Platz für einen klaren Blick auf mich selbst und meine Umgebung. Ein wahrer Teufelskreis!
Die Konsequenz für mich selbst? Bequemlichkeit, Verantwortungslosigkeit mir selbst gegenüber und daraus resultierend ein immer schlechter werdender Gesundheitszustand. Schlußendlich auch noch die Zerstörung meiner Partnerschaft...

Nüchtern betrachtet komme ich hier nicht so gut weg, oder? Aber auch ich war in dieser Situation gefangen und die Grenzen wurden mit der Last der Emotionen auch immer enger. Es gab in meinem Leben ein paar Menschen, die mir mein Verhalten immer wieder deutlich machen wollten, aber ich konnte und wollte das nicht hören, denn es schien mir so, als würde man mit dieser Sichtweise nur noch mehr Last auf meinen Schultern abladen. Ich habe mich einfach nur so ungerecht behandelt gefühlt. Alles in mir hat so laut nach Liebe geschrien ... ich habe auch Liebe von außen bekommen, vorallem von genau den Menschen, die mir mein Verhalten vor Augen führen wollten. Aber diese Liebe habe ich nicht wahrgenommen, denn alles in mir, vorallem mein Körper hat nach der Liebe meiner Selbst verlangt. Ja, das blieb nämlich völlig auf der Strecke, ich habe mich selbst nicht mehr geliebt. Meine Partnerin hat da auf völlig verlorenem Posten gekämpft und irgendwann resigniert.
Nur ich selbst konnte mich aus dieser Spirale wieder rausholen, weil ich zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich habe wieder Verantwortung für mich übernommen und lerne wieder mich selbst zu lieben (was am Anfang nicht so leicht war).
Übrigens wußte ich diese Lösung/Antwort schon sehr lange, sie war immer in meinem "Kopf", meinem Denken, aber auch so augenscheinlich unbequem! Heute kann ich nur sagen, dass es eben überhaupt nicht unbequem war/ist und ich mich viel wohler fühle und glücklich bin. Ich war ziemlich bescheuert, dass ich so lange gewartet habe.

Nichts anderes kann ich Dir raten: treffe Entscheidungen ausschließlich für Dich. Bedenke bitte, eine positive Entscheidung in Deinem Leben kann nur positive Auswirkungen haben. Wenn Du positiv, glücklich und "strahlend" bist, wirkt sich das doch auch positiv auf Dein Umfeld aus, oder?

Dein Mann muss seine Entscheidungen für sich selbst treffen und ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass er sich selbst erkennt und auch verändert.

Herzliche Grüße
Challenge

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